Fotokommission: Familie Rabenstein, Fotografie © Sarah Riviere
Zwanzig Sekunden in der Musik einer Mutter-Kind Beziehung
Die Rabenstein- und Olivia-Serien
Die Bilder öffnen einen Blick in die Rhythmen der Beziehung zwischen Mutter und Kind. Das Thema Zeit ist hier wesentlich – die Bilder bieten einen Blick in einen Zeitablauf, um die Minutiae der wechselnden Beziehung aufzunehmen. Wie Kind und Mutter sich permanent neu erfinden, Neues in den täglichen Spielen und Tagesabläufen entdecken. Man schaut sich immer wieder zu, und jedes Mal erfährt man etwas anderes – Kind über Mutter – Mutter über Kind – einen neuen Charakterzug, Gesichtsausdruck: kleine Informationen, die für beide kostbar sind: Wahrnehmungen, Sich-Kennenlernen. Jedes Bild hält einen längeren Zeitablauf fest, wie ein Film.
Rabenstein I-IV
Die Schwarzweiß-Bilder aus dem Jahr 2001, Rabenstein I – IV, thematisieren die Nuancen der Entwicklung der Beziehung zwischen Mutter und Tochter. Die Fotografien sind die Fortsetzung der Thematik musikalischer Melodien und Rhythmen innerhalb von Beziehungen, die ich seit 1998 in meiner Arbeit aufgreife. In den vier Bildern aus der Rabenstein Serie fotografierte ich vier Zeitabschnitte in der Beziehung zwischen Mutter und Tochter. Die Zeit durchlauft das Bild von einer Seite zur anderen – immer weiter. Jede Fotografie deckt einen Zeitraum von ca. 20 Sekunden dieser lebenslangen Beziehung ab, wie ein einziger Takt in ein Musikpartitur, die ein Leben lang zwischen den Beiden spielt. Jedes Bild, eine in der Zeit verlorene Phase der Entwicklung einer immer kostbaren Beziehung.
Aktuelles:
Neue Publikation, 2023: "The Dream – Play – Challenge Project. Facing up to the Crisis in Residential Living." Wiltrud Simbürger und Sarah Riviere [Hg.].
Detail: „Olivia Series“, Fotografie © Sarah Riviere
Olivia I – II, Olivia R, Sarah & Olivia, Playing, Open Door
In diesen Arbeiten aus 2001 wird die subtile „Musik der Bewegungen“ eines ein-jährigen Kindes aufgenommen. Mittels eines speziell dafür entwickelten Fotoapparates, das eher filmt als fotografiert, habe ich die Rhythmen der Bewegungen des Kindes in seiner neu-zu-entdecken- den-Welt sichtbar gemacht. Das so geschaffene Stillleben bringt die sonst unsichtbaren Rhythmen der Bewegungen und kindlichen Auseinandersetzungen mit der Welt ans Licht - Rhythmen die in gewöhnlichen Stilaufnahmen oder in einem Film nicht zu entdecken sind.